Wie Du mit visuellem Content deine Reichweite steigern kannst
Content-Marketing gilt seit geraumer Zeit als der Heilige Gral im Online Marketing.
Richtig gemacht, kannst du durch das Bereitstellen von hochwertigen Inhalten das Vertrauen deiner Zielgruppe gewinnen, deinen Namen und Marke branden, Neukunden gewinnen und die Kundenbindung verbessern.
Allerdings steht das Buzzword Content-Marketing lediglich für eine Oberkategorie, die aus vielen einzelnen Elementen besteht.
Viele Unternehmen und Solopreneure machen jedoch den Fehler, sich zu sehr auf das geschriebene Wort zu fokussieren.
Dabei zeigen Studien, dass Menschen visuell angesprochen werden möchten.
Deshalb möchte ich hier auf visuellen Content eingehen, womit du ihn produzieren kannst und welche Bereicherung er für dein Business darstellt.
Solltest auch du den visuellen Content bisher stiefmütterlich behandelt haben, regt dich dieser Artikel vielleicht zum Umdenken an.
Die Macht des visuellen Contents
Was haben Pinterest, Instagram, Vine und Snapchat gemeinsam?
Alle sind sehr erfolgreiche Apps, aber warum?
Ihr Fokus liegt auf visuellem Content.
Folgende Gründe sprechen für den Einsatz von visuellem Content:
- Unser Gehirn nutzt die Hälfte seiner Kapazität, um visuelle Reize zu verarbeiten. Deshalb können wir Bilder leichter in unserem Gedächtnis speichern als Wörter. Dies wird auch als Picture Superiority Effect bezeichnet.
- Bilder, Videos, Grafiken und andere Inhalte aus dem visuellen Content-Bereich sind leicht zugänglich für uns. Zudem haben sie die Macht, uns auf mehreren Ebenen zu stimulieren.
- Bilder und Videos, die Emotionen erwecken, werden gerne geteilt. Aus diesem Grund sind Plattformen wie Pinterest, Instagram und Co. so beliebt. Ihre Inhalte verbreiten sich schnell im Netz – das können sich sowohl Unternehmen als auch Solopreneure zunutze machen.
Infografik klärt über die Reichweite von visuellem Content auf
Im Juli 2015 hat Widen eine Infografik zur Wirksamkeit von visuellem Content (Storytelling) veröffentlicht.
Im Rahmen der Studie wurde festgestellt, dass die durchschnittliche Aufmerksamkeitsspanne im Jahr 2015 bei acht Sekunden (2012: 12 Sekunden) liegt.
Menschen haben im Internet also eine kürzere Aufmerksamkeitsspanne als ein Goldfisch (neun Sekunden).
Was bedeutet diese Erkenntnis für dein Content-Marketing?
Dein Content muss den Besucher innerhalb von acht Sekunden neugierig machen und zum Bleiben animieren.Click To TweetLaut der Studie wird die Aufmerksamkeitsspanne in Zukunft immer kürzer werden. Aus diesem Grund wird visueller Content in den nächsten Jahren immer mehr an Bedeutung gewinnen.
Bereits heute ist dieses Instrument vielfach im Internet vertreten. Manch ein Unternehmen hat mit dem cleveren Einsatz von visuellem Content erfolgreich seine Reichweite erhöht.
Teste dich selbst: Was spricht dich mehr an bzw. prägt sich besser ein – Version 1 oder Version 2? Stimme mit ab, schreibe einen Kommentar mit deiner Antwort!
Version 1
Wie visueller Content deine Reichweite erhöhen kann
Mit visuellem Content erreichst du 180 % mehr Enagagement bei Social Media, deine Tweets erhalten 150 % mehr Retweets, die Wahrscheinlichkeit, dass ein Zuschauer ein Produkt kauft, ist um 85 % größer, wenn er zuvor ein Produktvideo angesehen hat und Artikel mit Bildern erhalten 94 % mehr Aufrufe als Texte ohne Fotos.
Version 2
Nicht nur das Engagement der User wird durch visuellen Content größer, sie können sich auch länger an den Inhalt erinnern. Nur zehn Prozent aller Menschen erinnern sich an Wörter.
65 % der Leser können sich an Wörter mit zusätzlichem visuellen Content erinnern, nur 10 % an Wörter allein.Click To TweetVertreibt visueller Content den klassischen Text?
Immer mehr Unternehmen und Solopreneure erkennen das Potential, die eigene Reichweite mit diesem Instrument zu erhöhen und setzen deshalb vermehrt auf visuellen Content.
Was bedeutet diese Entwicklung für das klassische Content-Marketing, die gut recherchierten Artikel mit hohem Mehrwert?
Text wird auch in Zukunft nicht in Vergessenheit geraten und sicherlich auch nicht seine Bedeutung und seinen Mehrwert verlieren.
Wenn Du jedoch Deine Reichweite erhöhen möchtest, solltest Du visuellen Content in deine klassischen Texte integrieren.
Bereits heute haben viele Unternehmen im Rahmen ihres Content-Marketings erkannt, dass simple Artikel nicht ausreichende Emotionen bei ihren Lesern erwecken.
Ein guter Artikel sollte zusätzlich zum Text verschiedene visuelle Elemente beinhalten: Bilder, Infografiken, Videos, Tabellen, Listen etc.Click To TweetDer Einsatz von visuellen Elementen in Texten lockert die geschriebenen Wörter auf, macht sie für den Leser leichter lesbar und verständlicher.
Wie gestaltest du eigentlich deine Pressemitteilungen? Auch hier solltest du dir nämlich Gedanken über visuelle Inhalte als Ergänzung zum reinen Text machen.
PR Newswire hat 10.000 Pressemitteilungen untersucht und festgestellt, dass die Anzahl der Views bei einem Content Mix deutlich steigt. Wie sehr, habe ich in dieser Grafik dargestellt.
Woran viele Unternehmen aktuell scheitern, ist die Erstellung dieser Elemente. Besonders dann, wenn das Budget knapp ist.
Dabei gibt es viele Tools – einige von ihnen sind kostenlos erhältlich – die ihre Erstellung einfach und kostengünstig macht.
Tools zur Erstellung visueller Inhalte
Visuelle Inhalte können die Reichweite erhöhen – das wird durch die zuvor angesprochene Studie deutlich. Doch die Zahlen scheinen nicht alle Content-Marketer zu überzeugen.
Es gibt immer noch zahlreiche Zweifler, die keinen Nutzen darin erkennen, aufwendige visuelle Inhalte zu erzeugen. Dabei gibt es viele Tools, die eine recht einfache Erstellung ermöglichen:
1. Artikelbilder: User klicken häufiger auf Texte mit einem Artikelbild als Texte ohne ein Foto.
Passende Bilder bekommst Du kostenlos oder kostenpflichtig im Internet. Allerdings musst du vorher immer die Rechte klären, damit du Abmahnungen vermeidest.
Auf Portalen wie Pixabay.com/de oder Unsplash.com findest du eine Riesenmenge an kostenlosem Bildmaterial, das du für deine Artikelbilder verwenden kannst. Hierzu gibt es demnächst einen kompletten Artikel …
Bei diesem Beispiel habe ich einfach nur mit Photoshop einem passenden Bild einen dunklen Layer und einen relevanten Text hinzugefügt. Dauert keine 5 Minuten.
Wenn du kein Photoshop kaufen möchtest, kannst du ähnliches mit dem kostenlosen Bildbearbeitungsprogramm GIMP machen.
Absolut trendy ist im Moment Canva. Hier findest du sowohl kostenlose als auch kostenpflichtige Bilder und kannst diese direkt im Tool individuell bearbeiten, ohne zusätzliches Grafik-Programm.
Eine weitere Alternative sind kostenpflichtige Portale wie iStock oder GraphicStock, wo du ein Abo abschließt und dann Fotos für deine Artikel, Videos etc. downloaden kannst.
Oder du machst eigene Fotos. Dazu reicht in der Regel bereits dein Smartphone aus, da diese inzwischen hervorragende Kameras integriert haben.
2. Infografiken: Mit Infografiken kannst Du Informationen visuell aufbereiten. Verwende dabei möglichst wenig Text und stelle die Informationen mithilfe von Grafiken dar.
Infografiken kannst Du mit Tools wie Easelly oder Piktochart erstellen.
Wenn du dir noch unsicher bist und eine Idee für eine gute Infografik brauchst, findest du HIER bei Pinterest viele gute Inspirationen.
Mit einer Infografik kannst du komplexe Sachverhalte verständlich darstellen, die sich deutlich besser einprägen als reiner Text.Click To TweetWeitere Vorteile von Infografiken sind: sie werden gerne in den sozialen Netzwerken geteilt und auch auf anderen Webseiten, wenn du es clever anstellst und einen Einbettungs-Code zur Verfügung stellst, wie es Vladi vom Affenblog hier perfekt macht.
3. Videos: Schritt-für-Schritt-Anleitungen und Kurzvideos erfreuen sich großer Beliebtheit. Erstelle diese Videos bspw. mit der kostenlosen App Vine oder mit Periscope. Auch Bildschirm-Videos mit Camtasia oder Jing sind recht schnell und einfach zu erstellen.
Und animierte Videos oder Sketch-Videos kannst du ohne Vorkenntnisse mit Software-Programmen wie dem Video Maker FX* oder Explaindio Video Creator* super easy erstellen.
4. Slideshares: Immer größerer Beliebtheit erfreuen sich die Slideshares. Der Vorreiter und Platzhirsch ist in diesem Bereich Slideshare, aber es ist längst nicht mehr die einzige Plattform dafür.
Praktisch ist, dass du dafür sehr gut bereits erstellten Content erneut nutzen kannst. Du kannst beispielsweise eine PowerPoint Präsentation erstellen und diese dann sowohl als Video aufnehmen als auch als Slideshare verbreiten und damit mehrfach Traffic generieren.
Natürlich kannst und solltest du deine Slideshares auch in deine Blogartikel einbinden und damit steht ein weiteres visuelles Element für deine Leser bereit. Achte allerdings darauf, dass du nicht denselben Content sowohl als Video als auch als Slideshare in ein und denselben Blogartikel einbindest – das wäre dann doch zuviel des Guten.
5. Tabellen & Listen: Das Einfügen von simplen Listen und Tabellen lockert Deinen Text auf und gestaltet ihn übersichtlicher. Achte darauf, Tabellen nur dann in einen Text zu integrieren, wenn sie wirklich sinnvoll sind und Mehrwert bringen.
6. Fußnoten: Die Unterbrechung von Artikeln mit Links, Klammern und anderen Elementen kann den Lesefluss stören. Arbeite deshalb lieber mit Fußnoten. In diese Fußnoten kannst Du weiterführende Informationen einbringen, die dem Leser einen Mehrwert geben, ohne dass sein Lesefluss gestört wird.
Verliere das Branding nicht aus den Augen
Visueller Content kann sehr erfolgreich sein. Doch die Welt der visuellen Inhalte ist groß und bunt, deshalb darfst Du dabei nicht deine Identität vernachlässigen. Deine Reichweite zu erhöhen ist schließlich nicht Dein einziges Ziel.
Erfolgreiche Unternehmen werden an grundlegenden Elementen erkannt, dies ist meist ihr Logo oder ihr Slogan. Wenn Du selbst jahrelang an Deinem Branding gearbeitet hast, darfst Du dieses nicht mit schwachem visuellen Content abwerten.
Taste Dich aus diesem Grund langsam an das Thema heran, teste verschiedene Formate und messe ihren Erfolg. Denn auch hier gilt die Königsformel: Testen und Tracken!
So kannst du vorgehen:
- wähle verschiedene Formate von visuellem Content
- entscheide Dich für eine Digital-Asset-Management-Lösung (DAM)
- koordiniere mit dem DAM-Tool die Content-Erstellung
- verwende verschiedene Tools, um den Erfolg Deiner visuellen Inhalte zu messen
- nutze verschäft die visuellen Inhalte, die bei Dir am erfolgreichsten sind
- beginne neue Inhaltsformate zu erstellen und zu testen
Fazit
Visuelle Inhalte sind eine vielversprechende Möglichkeit, schneller die Aufmerksamkeit eines Users zu gewinnen.
Die Erstellung von Visual-Content ist mithilfe verschiedener Tools – kostenpflichtig oder kostenlos – relativ einfach möglich.
Vergesse im Rahmen der Visual-Content-Erstellung dein Branding nicht.
Wenn du tatsächlich deine Reichweite erhöhen möchtest, musst du natürlich auch den Erfolg deiner Maßnahmen messen, analysieren und immer weiter optimieren.
Quellen:
Studie https://www.widen.com/blog/new-widen-infographic-introduces-visual-storytelling-as-a-key-brand-accelerator
https://www.prnewswire.com
https://www.mdgadvertising.com
Jetzt bist du dran. Probier es einfach aus oder nutzt du bereits visuelle Inhalte im Rahmen deines Content Marketings? Wenn ja, welche Erfahrungen hast du damit gemacht?
Weitersagen ausdrücklich erwünscht :-)